Hundehaftpflichtversicherung im Überblick: Wichtige Infos und Vergleich
Egal, wie gut erzogen dein Hund ist, Unfälle können passieren. Eine Hundehaftpflichtversicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen, falls dein Hund einen Schaden verursacht. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst: von den rechtlichen Anforderungen über die Deckung bis hin zu einem praktischen Vergleich der besten Anbieter. Als unabhängige Plattform zeigen wir dir die Vor- und Nachteile auf und unterstützen dich dabei, die richtige Versicherung für deinen Hund zu finden.
Hinweis: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und stellt keine rechtliche Beratung dar. Alle Informationen wurden nach bestem Wissen recherchiert, jedoch sollte im Zweifel ein*e Anwalt/Anwältin konsultiert werden. Der Artikel enthält außerdem Versicherungsvergleiche und Affiliate-Links. Dies hat keinen Einfluss auf die Neutralität des Inhalts – die vorgestellten Anbieter wurden sorgfältig ausgewählt. Zusätzlich ist dieser Artikel im Rahmen meiner Hundetrainer-Ausbildung entstanden. Er dient dazu, das erworbene Wissen zu festigen und gleichzeitig andere Hundebesitzer*innen aufzuklären. Ich habe dabei umfassend recherchiert, um ein möglichst fundiertes und gut strukturiertes Thema zu präsentieren.
Warum ist eine Hundehaftpflichtversicherung wichtig?
Eine Hundehaftpflichtversicherung ist unerlässlich, da Hundehalter*innen nach § 833 BGB für alle Schäden haften, die durch ihren Hund entstehen – unabhängig davon, ob sie ein Verschulden trifft oder nicht. Diese sogenannte Gefährdungshaftung greift, weil Hunde laut Gesetzt unberechenbar sein können.
Der/die Halter*in ist somit für Personenschäden, Sachschäden oder Vermögensschäden verantwortlich, die durch den Hund verursacht werden.
Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Hund jemanden beißt, ein Auto beschädigt oder einen Verkehrsunfall auslöst. Ohne eine Hundehaftpflichtversicherung können die finanziellen Folgen erheblich sein, da hohe Kosten für Schadensersatz, medizinische Behandlungen oder Sachreparaturen entstehen können.
Die Hundehaftpflichtversicherung schützt Hundehalter*innen vor diesen Risiken, indem sie die Kosten übernimmt, die aus der Haftung resultieren. Besonders in Bundesländern, in denen die Versicherung gesetzlich vorgeschrieben ist, wie etwa in Berlin, Hamburg oder Niedersachsen, ist sie unerlässlich, um sich vor unvorhersehbaren finanziellen Belastungen zu schützen.
Ein Beispiel: Läuft ein Hund plötzlich auf die Straße und verursacht einen Autounfall, so muss der/die Hundehalter*in möglicherweise für die Reparaturkosten und medizinische Behandlungen des/der Geschädigten aufkommen. Diese Kosten können schnell fünf- oder sechsstellige Beträge erreichen. Die Hundehaftpflichtversicherung schützt den/die Halter*in vor solchen hohen Schadensforderungen und deckt dabei auch Schmerzensgeldforderungen und Vermögensschäden ab, die durch den Hund entstehen können.
Welche Schäden deckt eine Hundehaftpflichtversicherung in der Regel ab?
Eine Hundehaftpflichtversicherung schützt dich vor einer Vielzahl von Schäden, die dein Hund anrichten könnte. Dazu gehören:
- Personenschäden: Wenn dein Hund jemanden verletzt, deckt die Versicherung die Kosten für medizinische Behandlungen, Schmerzensgeld und andere damit verbundene Ausgaben.
- Sachschäden: Die Versicherung kommt für Schäden auf, die dein Hund an fremdem Eigentum verursacht, z. B. an Autos, Möbeln oder Kleidung.
- Vermögensschäden: Wenn dein Hund z. B. durch einen Unfall den Erwerb eines Dritten beeinträchtigt (z. B. Arbeitsausfall aufgrund einer Verletzung), übernimmt die Hundehaftpflicht auch solche Schäden.
Was kostet eine Hundehaftpflichtversicherung?
Die Kosten für eine Hundehaftpflichtversicherung variieren je nach Anbieter und Leistungsumfang. Im Allgemeinen liegen die monatlichen Beiträge zwischen 3 und 10 Euro. Faktoren, die den Preis beeinflussen, sind:
- Rasse des Hundes: Einige Rassen, insbesondere sogenannte Listenhunde, können höhere Beiträge erfordern.
- Deckungssumme: Je höher die Deckungssumme, desto höher ist in der Regel der Beitrag. Eine Summe von mindestens 5 Millionen Euro wird empfohlen.
- Selbstbeteiligung: Versicherungen mit Selbstbeteiligung sind oft günstiger, erfordern aber, dass der Halter einen Teil der Kosten im Schadensfall selbst trägt.
Ist eine Hundehaftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben?
In diesen 6 Bundesländern ist die Hundehaftpflichtversicherung für alle Hunde gesetzlich vorgeschrieben:
- Berlin: Pflicht für alle Hunde. Mindestdeckungssumme: 1 Mio. Euro.
- Hamburg: Haftpflichtpflicht für alle Hunde, Mindestdeckungssumme: 1 Mio. Euro.
- Niedersachsen: Alle Hunde ab 6 Monaten müssen versichert sein. Mindestdeckungssumme: 500.000 Euro für Personenschäden, 250.000 Euro für Sachschäden.
- Sachsen-Anhalt: Ab 3 Monaten ist eine Versicherung Pflicht. Mindestdeckungssumme: 1 Mio. Euro für Personen- und Sachschäden, 50.000 Euro für Vermögensschäden.
- Schleswig-Holstein: Alle Hunde ab 3 Monaten sollen versichert sein. Mindestdeckungssumme: 500.000 Euro für Personenschäden, 250.000 Euro für Sachschäden.
- Thüringen: Versicherungspflicht für alle Hunde. Mindestdeckungssumme: 500.000 Euro für Personenschäden, 250.000 Euro für Sachschäden.
Bundesländer mit Versicherungspflicht für bestimmte Hunde (gefährliche Hunde oder Listenhunde)
In folgenden Bundesländern gilt die Versicherungspflicht nur für als gefährlich eingestufte Hunde (Listenhunde):
- Baden-Württemberg: Pflicht für Kampfhunde oder gefährliche Hunde.
- Bayern: Keine generelle Pflicht, aber gefährliche Hunde benötigen eine Genehmigung und oft eine Versicherung.
- Brandenburg: Pflicht für gefährliche Hunde.
- Bremen: Gefährliche Hunde müssen versichert sein und dies der Ortspolizei nachweisen.
- Hessen: Pflicht für gefährliche oder erlaubnispflichtige Hunde.
- Nordrhein-Westfalen: Pflicht für gefährliche Hunde und “große” Hunde (ab 40 cm Widerristhöhe oder 20 kg Gewicht). Mindestdeckungssumme: 500.000 Euro für Personenschäden und 250.000 Euro für Sachschäden.
- Rheinland-Pfalz: Gefährliche Hunde müssen versichert sein. Deckungssumme: 500.000 Euro für Personenschäden und 250.000 Euro für Sachschäden.
- Saarland: Gefährliche Hunde müssen versichert werden. Mindestdeckungssumme: 1 Mio. Euro für Personenschäden, 500.000 Euro für Sachschäden.
- Sachsen: Versicherungspflicht für gefährliche Hunde.
Bundesland ohne Versicherungspflicht
- Mecklenburg-Vorpommern: Keine allgemeine Versicherungspflicht.
Es lohnt sich, die regionalen Bestimmungen zu prüfen, da die Regelungen von Bundesland zu Bundesland variieren.
(Quelle: uelzener.de)
Was passiert, wenn mein Hund jemanden beißt?
Sollte dein Hund eine Person beißen, übernimmt sofern du eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen hast die anfallenden Kosten für:
- Medizinische Behandlung der verletzten Person
- Schmerzensgeldforderungen
- Eventuelle Folgekosten, z. B. wenn die verletzte Person aufgrund der Verletzung nicht arbeiten kann.
Allerdings ist es wichtig, dass du deine Versicherung zeitnah über den Vorfall informierst, damit sie die nötigen Schritte einleiten kann.
Vergleich der besten Hundehaftpflichtversicherungen
Um den richtigen Anbieter zu finden, kannst du die verschiedenen Tarife vergleichen. Einige der Kriterien, die du berücksichtigen solltest, sind:
- Deckungssumme: Ein hoher Schutz ist ratsam (mindestens 5 Millionen Euro).
- Selbstbeteiligung: Achte darauf, ob du eine Selbstbeteiligung wählst, um den monatlichen Beitrag zu senken.
- Versicherungsumfang: Manche Anbieter decken auch Auslandsaufenthalte oder Mietsachschäden ab, was nützlich sein kann.
Unser Tipp: Mit Hilfe von Vergleichsportalen hast du viele Angebote auf einem Blick
- Check24
- Verifox
Hundehaftpflichtanbieter
Adam Riese
Adam Riese bietet eine Hundehaftpflichtversicherung, die besonders durch ihre flexiblen Tarife überzeugt. Hundehalter können zwischen zwei verschiedenen Tarifen wählen – XL und XXL – die sich in den abgedeckten Leistungen unterscheiden. Beide Tarife bieten eine hohe Deckungssumme für Personen- und Sachschäden, weltweite Gültigkeit sowie Schutz bei Schäden, die durch Aufsichtspersonen entstehen. Der XXL-Tarif geht einen Schritt weiter und deckt zusätzliche Leistungen wie Tierarztkosten, Kosten für eine Tierpension bei Krankenhausaufenthalten und Rechtsschutz ab. Dies macht den Tarif vor allem für Hundehalter*innen interessant, die mehr Sicherheit und zusätzlichen Schutz suchen, besonders bei Einsätzen als Therapie- oder Rettungshund.
Mehr Infos zur Hundehaftpflichtversicherung von Adam Riese.
HanseMerkur
Die HanseMerkur bietet zwei Tarife für die Hundehalter-Haftpflichtversicherung an: den Komfort- und den Exklusiv-Tarif. Beide Tarife schützen dich zuverlässig vor finanziellen Risiken, die durch Schäden entstehen, die dein Hund verursacht. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, einen zusätzlichen Giftköder-Schutz für einen geringen Aufpreis hinzuzufügen, der die Tierarztkosten übernimmt, wenn dein Hund durch einen Giftköder verletzt wird. Die Exklusiv-Variante bietet zusätzlich eine höhere Deckungssumme und weitere Zusatzleistungen wie die Absicherung für den Einsatz des Hundes als Therapiehund. Ein individueller Vergleich zeigt, welche Leistungen für dich und deinen Hund am besten geeignet sind.
Mehr Infos zur Hundehaftpflichtversicherung von HanseMerkur.
helvetia
Die Helvetia Hundehaftpflichtversicherung bietet zwei Haupttarife: den Basis-Tarif und den Komfort-Tarif. Beide Tarife decken Schäden durch den Hund an Personen, Sachgegenständen und Vermögen ab. Der Basis-Tarif bietet eine Versicherungssumme von 5 Millionen Euro, während der Komfort-Tarif mit einer Deckung von 7 Millionen Euro umfassender ist. Besondere Vorteile im Komfort-Tarif sind die Deckung von Mietsachschäden und der Schutz bei unangeleinten Hunden. Beide Tarife gelten weltweit, was sie auch für Hundehalter*innen interessant macht, die viel reisen.
Mehr Infos zur Hundehaftpflichtversicherung von helvetia.
Fazit
Hundehaftpflichtversicherungen sind zweifellos ein trockenes, aber wichtiges Thema für jeden Hundemensch. Um die passende Versicherung zu finden, lohnt es sich, Vergleichsportale zu nutzen. So erhältst du einen neutralen Überblick über die verschiedenen Tarife und kannst sicherstellen, dass du den optimalen Schutz für dich und deinen Hund wählst.
Auch wir sind auf diesem Weg zu unserer aktuellen Versicherung bei Adam Riese gekommen. Zum Glück hatten wir bisher keinen Vorfall, bei dem wir die Leistungen in Anspruch nehmen mussten, weshalb wir aktuell noch keine persönliche Bewertung der Versicherungsleistungen abgeben können. Dennoch fühlen wir uns gut abgesichert und hoffen, dass du mit diesem Vergleich den für dich passenden Tarif findest.
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