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Warum wir alle möglichst nachhaltige Kotbeutel verwenden sollten

nachhaltige Hundekotbeutel

In Deutschland leben geschätzt 9,4 Millionen Hunde. Wenn jeder dieser Hunde auch nur zwei Haufen pro Tag macht, kommen wir auf 18,8 Millionen Kothaufen pro Tag und damit 6.862 Millionen Kothaufen pro Jahr! Auch wenn ein einzelner Haufen nur 60 g wiegen sollte, bedeutet das auf das Jahr gerechnet 411.720 Tonnen Kot. Hinzu kommt das Gewicht von den Kotbeuteln. 

Mit anderen Worten: Wir haben ein echtes Problem, vor allem weil das Thema nachhaltige Kotentsorgung eher ignoriert wird. Wir haben uns mit einem Start-up unterhalten, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Auswirkungen von Plastik auf die Umwelt zu vermindern – insbesondere im Bereich Hundekotbeutel. 

Inhalt

Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Produkterwähnungen von dem interviewten Start-up. Wir verwenden Affiliate-Links. Unsere Meinung sowie die Inhalte dieses Artikels wurden dadurch nicht beeinflusst.

Warum habt ihr The Sustainable People gegründet?

Durch Hundekotbeutel konnte das Hundekotproblem in den letzten Jahren vielerorts zwar reduziert werden, gleichzeitig entsteht jedoch ein Plastikmüll-Problem, da die eingesetzten Beutel zu ca. 90% aus herkömmlichem Plastik bestehen. Fatal und deutlich problematischer als z.B. bei Einkaufstüten: Hundebesitzer gehen mit ihrem Hund verständlicherweise gerne in Grünanlagen oder am Gewässer Gassi – also dort, wo es besonders weh tut, wenn die Beutel in die Umwelt eingetragen werden. Vor allem im Gewässer ist es oft unmöglich, die Beutel wieder aus der Umwelt zurückzuholen. Zudem werden viele Hundekotbeutel sogar mutwillig entsorgt. 

Als unserem Gründer Arne 2013 beim Joggen in Hamburg annähernd 100 Hundekotbeutel in den Grünstreifen entlang der Strecke aufgefallen sind, war er schockiert. So entstand der Wunsch, dieses Plastikmüll-Problem zu lösen. Bundesweite Aufmerksamkeit bekamen wir 2015 mit unserem Umweltprojekt „Poop Bag Map“ bei dem eine öffentliche, virtuelle Landkarte erstellt wurde, mit Fotos aller Hundekotbeutel in der Umwelt. Und 2016 fiel dann schließlich der Startschuss für The Sustainable People!

Wenn es um Plastiktüten-Diskussionen geht, werden meistens nur Supermärkte erwähnt. Was genau stört euch daran?

Das stimmt! Einkaufstüten stehen heute sehr stark im medialen Fokus. Bei Hundekotbeuteln ist dies noch nicht der Fall.  Im  Gegensatz  zu  Einkaufstüten  werden  Hundekotbeutel  allerdings verstärkt  im  naturnahen  Bereich eingesetzt  und landen  somit  vielerorts  viel  häufiger als  Einkaufstüten  in  den  Grünanlagen  oder  im Gewässer,  obwohl  sie  nur  etwa  14,25  %  der  Plastiktütenmenge  ausmachen (lt. Statista wurden im Jahr 2018 2 Mrd. Plastiktüten in Deutschland verbraucht).

Verstärkt  wird  dieser Effekt  leider, wie schon erwähnt, durch  einen  hohen  Anteil  mutwillig  entsorgter  Hundekotbeutel,  überwiegend  in  gefülltem Zustand.  Anders  als  bei  anderen  Müllarten  scheint  es  bei  Hundekotbeuteln  oftmals noch  ein  fehlendes Problembewusstsein zu geben. Derartig gehäufte, mutwillige Umwelteinträge sind sonst vermutlich nur  noch  bei  Zigarettenstummeln,  Kaugummis  oder  Schnapsflaschen  zu  beobachten.  

Wie ticken wir in Deutschland bei der Kotentsorgung?

Ein gewisser Prozentsatz der ausgegebenen Hundekotbeutel landet in jeder Stadt in der Umwelt, ob versehentlich oder mutwillig. In Problemzonen sind das teilweise über 500 Stück auf einem Kilometer Wegstrecke. Auch bei intensiven Bemühungen, möglichst viele Beutel wieder einzusammeln, kann es keine Stadtreinigung und kein Bauhof leisten, diese Beutel vollständig aus der Umwelt zurückzuholen. Neben den hohen Kosten, beispielsweise durch Sammlung/Säuberung auch in Randbereichen, ist ein Aufsammeln  oftmals  gar  nicht  mehr  möglich,  da  die  Hundekotbeutel  bereits  in  den  Boden eingearbeitet wurden oder ins Gewässer gelangt sind. Zudem werden die Beutel häufig im Gebüsch entsorgt, wo sie kaum noch auffindbar sind.

Ebenfalls problematisch ist die geringe Materialstärke, da diese eine Zerkleinerung durch mechanische Belastung (z. B. Wind) beschleunigt und die zerkleinerten Stücke noch schwerer einzusammeln sind. Werden Hundekotbeutel aus PE eingesetzt, wird in Kauf genommen, dass Plastikmüll in die Umwelt gelangt und dort verbleibt.

Hundekotbeutel in der Natur
Hundekotbeutel in der Natur
falsche Entsorgung von Kotbeuteln in der Natur

Immer mehr Firmen werben mit biologisch abbaubaren Produkten. Was ist das Problem dabei?

Da „grüne“ Produkte voll im Trend liegen, wird leider viel zu oft und an vielen Stellen Greenwashing betrieben – auch im Bereich Hundekotbeutel. So werden z.B. Städten und Verbrauchern oftmals sogenannte "Oxo-Beutel" als "biologisch abbaubar" angeboten. „Oxo“ Hundekotbeutel bestehen aus ganz normalem Plastik wie Polyethylen (PE), dennoch bezeichnen verschiedene Anbieter sie als „zersetzbar“, „abbaubar“, „biologisch abbaubar“ oder sogar „kompostierbar“, da Zusatzstoffe wie „d2w“ oder „epi“ dazu führen sollen, dass das Plastik unter Sonneneinwirkung biologisch abgebaut werden kann.

Jedoch findet lediglich eine Zerkleinerung statt, sodass das Material nur schneller zu Mikroplastik zerfällt und zudem auch die Zusatzstoffe in die Umwelt gelangen (siehe z.B. Bericht der Europäischen Kommission). Dadurch wird das Umweltproblem also noch weiter verstärkt! Die gute Nachricht: der Verkauf von oxo-abbaubaren Kunststoffprodukten ist ab dem 03.07.2021 EU-weit verboten

Die  Zentrale  Europäische  Norm  für  die  Biologische  Abbaubarkeit  ist  übrigens die  EN  13432. Der entsprechende Test erfolgt dabei in einer aggressiven industriellen Kompost-Umgebung bei 60-70° C.  Um die negativen Auswirkungen des Umwelteintrags von Hundekotbeuteln zu reduzieren, ist aber entscheidend,  dass  der  Abbau  auch  unter  mitteleuropäischen  Temperaturbedingungen funktioniert – dies  wird  von  der  EN  13432  nicht  abgedeckt,  kann  jedoch  über  Zertifikate sichergestellt werden.

Ein Zertifikat, das weit verbreitet ist (Vergleichbarkeit) und sowohl die Konformität mit der EN 13432 sicherstellt, als auch unter hiesigen Temperaturbedingen (20-30° C) testet, ist das „OK compost HOME!“ Zertifikat von anerkannter Stelle (TÜV AUSTRIA oder DIN Certco).  

Auf welche Erfolge könnt ihr mit The Sustainable People zurückblicken?

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Auswirkungen von Plastik auf die Umwelt zu vermindern. Gleichzeitig möchten wir dazu beitragen, das Problembewusstsein in diesem Bereich zu schärfen. Mit unserem ausgezeichneten Umweltprojekt "Poop Bag Map" konnten wir schon im Jahr unserer Gründung eine Reichweite von über 7 Millionen Kontakten durch die Berichterstattung in verschiedenen Medien erreichen und so zu einer Bewusstseinsbildung für die Problematik im Bereich Hundekotbeutel beitragen. Dabei wurde eine virtuelle Landkarte erstellt, mit Fotos aller Hundekotbeutel in der Umwelt.

Heute sind wir Marktführer für biologisch abbaubare Hundekotbeutel im deutschen Städtebedarf (Stand: Dezember 2020), aber auch bei unseren privaten Kunden im Bereich Heimtierbedarf haben wir immer das Ziel, möglichst nachhaltige Lösungen und passendes Zubehör anzubieten.

Besonders stolz sind wir außerdem auf unser Sortiment im Bereich der Müllentsorgung, welches von Müllbeuteln über Abfallsäcke bis hin zu Biomüll-Abfalleimern reicht.

Abgerundet wird unser Portfolio durch Versandtaschen, Einkaufstüten und Meisenknödel-Netze.

Die eingesetzten Materialien sind heim-kompostierbar bzw. biologisch abbaubar oder aus recyceltem, wieder recycelbarem Kunststoff, um Ressourcen und Umwelt zu schonen.

The Sustainable People
The Sustainable People

Wie geht vernünftige Kotentsorgung?

Gefüllt gehören alle Hundekotbeutel – egal ob biologisch abbaubar oder nicht – in den Restmüll, und nicht ins Gebüsch! Wenn sich alle Hundebesitzer immer daran halten, würde dies die negativen Auswirkungen von PE-Hundekotbeuteln auf die Umwelt (durch Littering) erheblich reduzieren.

Seit kurzem habt ihr ein neues Produkt gelauncht. Ihr bietet nun zwei Kotbeutel-Sorten an. Welches der Produkte ist denn nachhaltiger oder kann man das nicht so pauschal sagen?

Genau, wir bieten neben der biologisch abbaubaren Variante auch Recycling Hundekotbeutel an. Diese werden ressourcenschonend aus bis zu 97% Altplastik hergestellt. Das bedeutet eine signifikante Einsparung von CO2 im Vergleich zu frischem PE aus Neugranulat. Zudem ist die Verwendung von Altplastik im Vergleich zu Neugranulat gleichbedeutend mit einer geringeren Bodennutzung, da ja die Erdölförderung entfällt.  

Ob unsere biologisch abbaubaren Hundekotbeutel oder die Recycling Beutel „nachhaltiger“ sind – das kommt ganz drauf an. Solange 100% sichergestellt ist, dass die Beutel immer richtig entsorgt werden (also im Restmüll), kann man ganz klar sagen, dass recyceltes PE ein gutes Material ist. Das liegt daran, dass das Material einen hohen Brennwert hat. Das ist ebenso sinnvoll wie die saubere Verbrennung (rückstandsfrei zu Kohlendioxid und Wasser). 

Allerdings führen wir regelmäßig Aufräumaktionen durch, bei denen wir bereits tausende Hundekotbeutel gefunden und entsorgt haben. Darunter befinden sich immer wieder auch gefaltete, unbenutzte Beutel, die offensichtlich unabsichtlich in die Umwelt eingetragen wurden. Da dieser Umwelteintrag ebenso wie die mutwillige Entsorgung gefüllter Beutel leider viel zu oft vorkommen, sind die biologisch abbaubaren Hundekotbeutel aus unserer Sicht die erste Wahl. 

Biologisch abbaubare Hundekotbeutel

Biologisch abbaubare Hundekotbeutel

TSP Bio-Hundekotbeutel Premium - OK compost HOME zertifiziert - 100% heim-kompostierbar und biologisch abbaubar (kein OXO!)

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The Sustainable People 360 TSP Recycling Hundekotbeutel ressourcenschonend aus 97% Altplastik hergestellt

Recycling Hundekotbeutel

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Was müsste geschehen, damit ihr sorgenfrei die Füße hochlegen könntet?

Das ist ein schöner Gedanke ;-) Aber Spaß beiseite. Indem wir versuchen, unsere Produkte so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten, sind wir bereits auf einem sehr guten Weg, den Plastikmülleintrag in den entsprechenden Bereichen (z.B. Hundekotbeutel) umweltfreundlicher zu gestalten.

Es ist noch ein weiter Weg, aber wir möchten dazu beitragen, diesen Weg zu gehen und es schrittweise immer weiter zu verbessern.

Daher arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Produkte künftig sogar noch umweltfreundlicher zu produzieren, z.B. unter Verwendung erneuerbarer Energien.

Ein besonders ehrgeiziges aber ebenso wichtiges Element ist dabei auch die zunehmende Verarbeitung von Reststoffen wie CO2, Holzschnitten, Abfällen aus der Landwirtschaft oder Lignin. Uns inspiriert es zu sehen, was möglich ist – auch jeder noch so kleine Teilerfolg, egal in welchem Bereich.

Die Essenz von Nachhaltigkeit besteht nach unserem Verständnis darin, die natürliche Regenerationsfähigkeit von Ökosystemen zu bewahren. Das ist eine riesige und dauerhafte Aufgabe für die ganze Menschheit. Wir von The Sustainable People möchten gemeinsam mit unseren Kunden einen kleinen Beitrag dazu leisten – heute und in Zukunft!

Vielen Dank für das Interview, Sören! 

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Alina
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